Zusätzliche allgemeine Hinweise zu Thesauren Während es bei alphabetischen Indexlisten weitgehend Einigkeit über Inhalte und Aufgaben gibt, kommt immer wieder zu Mißverständnissen in Sachen Thesauri. Deshalb nochmals ganz deutlich: 1) Vom Wesen her sind Thesauri keine Bestimmungshilfen. Nur in Sonderfällen können sie der Bestimmung dienen (z.B. dadurch, daß man sie in Inventarisationsdatenbanken importiert und dann in ihnen recherchiert.). Es ist zwar technisch möglich, textliche Erläuterungen und Bilder den Thesaurusbegriffen beizugeben, doch sollte man sich hier auf das absolut notwendigste beschränken. Warum? Um Wissenschaftlern Arbeitsplätze zu sichern und um dadurch Fehler durch Laien zu vermeiden. Werden Thesauri mit Bildern (Vergleichsobjekten) üppigst ausgestattet, um Nichtfachleuten die Objektbestimmung und die Findung des richtigen Thesaurusbegriffs zu ermöglichen, ist dennoch eine hohe Fehlerrate vorprogrammiert. Wer keine Ahnung von möglichen Objekten hat, wird sich auch bei Vergleichs- beispielen in vielen Fällen für das falsche Objekt entscheiden. Also: Thesauri sind vorrangig textliche Eingabe- und Recherchehilfen für Fachleute, um ein Optimum an Ergebnissen zu erreichen. 2) Kein Thesaurus dürfte komplett sein. Komplett dürften allenfalls Hausthesauren sein, d.h. solche, die nur Begriffe zum Sammlungs- bestand eines Hauses enthalten. Jeder allgemeine Thesaurus kann nur versuchen, ein hohes Ausmaß an erwartbaren Thesaurusbegriffen aufzuführen. Aus diesem Grunde müssen aber alle allgemeinen Thesauri offene Thesauri sein, d.h. Kürzungen und notwendige Erweiterungen von Anwendern ermöglichen. 3) Innerhalb ein und derselben Hierarchie werden Thesauri alphabetisch, nicht zeitlich geordnet, also z.B. : Ildibad, ostgotischer König 540 541 Odoaker, ostgotischer König 476 493 < Teja, ostgotischer König 552 552